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Mimimiii, meine Post kommt nicht an

Aber jetzt mal ganz ehrlich: Genau das ist es doch, worum es bei einem Streik geht. Zu zeigen, dass ein Schaden entsteht, wenn der Job nicht gemacht wird. Ich hab mit DHL immer wieder Trouble gehabt und mich selten gewundert, denn die werden meiner Meinung nach einfach zu schlecht bezahlt. Wenn ich einen Arbeitnehmer gut bezahle, macht er auch nen guten Job. Leider haben das viele Arbeitgeber im Zeitalter von Zeitarbeitsfirmen vergessen. Aber auch wir, die Kunden, scheinen zu vergessen, dass guter Service manchmal Geld kostet. Ihr bezahlt die Arbeitgeber der Postboten und Zusteller.
Stellt sich doch letztlich die Frage, wer ist denn nun der Leidtragende? Natürlich jeder, denn jeder hat so seine Befindlichkeiten und persönlichen Katastrophen.

Geposted am: Donnerstag, 2. Juli 2015
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ein kleiner Pups im Netz

Wenn man regelmäßig mit Menschen in Kontakt kommt, für die das Internet aus Facebook und Google besteht, beginnt man sich so seine Gedanken zu machen. Anfangs stempelt man diese Menschen einfach als DAU ab, jedoch irgendwann macht man sich so seine Gedanken.

Warum ist Facebook so erfolgreich? Weil es von den oben genannten mehr Menschen gibt, als man annehmen mag. Das müssen nicht mal DAUs sein, sondern sie machen es sich einfach so bequem wie möglich.
Domainnamen muss man sich heute nicht mehr merken, den gewünschten Suchbegriff in die Suchmaschine der Wahl, by default Google, eingegeben, und selbst wenn man diesen Menschen eine url diktiert, wird diese zur Verifizierung in die Suchmaschine eingetragen. Was bitte ist eine Adresszeile?
Aber diese Menschen kommen zurecht und bewegen sich im Netz in ihrer Dunstwolke. Bei Google findet man mit den entprechenden Suchbegriffen nahezu alles was man möchte, E-Mails werden bei einem Freemailer abgerufen und für den akuten Informationsaustausch bleiben da noch die sozialen Netzwerke.

So wie ich mein Blog habe, hat der Ottonormalanwender seinen Facebookaccount. Dieser bietet ihm alles was er benötigt und bringt noch mehr mit als ein Homepagebaukasten von 1&1.
Die eigene Facebook-Pinnwand ist das Blog und so wie meine Leser hier kommentieren können, können die Freunde in Facebook die Einträge kommentieren. Außer den Beiträgen ist natürlich noch sharen von Links, Video und Bildmaterial inklusive, alles das geht ganz bequem auf Facebook. Der Vorteil ist, die Leser sind schon da, weil die entsprechenden Beiträge direkt in die Timeline der Freunde geworfen wird.
Mit einem eigenen Blog hat man da schon eine größere Reichweite, da dieses unabhängig von der Platform zu erreichen ist. Dafür ist Facebook aber preislich günstiger, auf den Preis der Freiheit Freigabe von Daten möchte ich hier jetzt nicht eingehen.
Facebook bietet aber noch mehr. Ein Chat ist inklusive, eine Installation von Drittsoftware, wie einem Jabber- oder IRC-Klienten auf dem heimischen Rechner ist somit nicht notwendig, geschweige denn der Betrieb eines eigenen Chatservers. Jüngst kam der Videochat noch dazu, zuvor die Facebook-E-Mail Adresse so dass ein eigener Mailaccount nur noch zur Registrierung benötigt wird!?
Und wenn man noch die vielen kleinen Features mit berücksichtigt wie Geburtstagserinnerung, Veranstaltungsplaner, Spiele und irgendwelche Bla-Seiten, die ich hier nicht benennen kann, da ich diese konsequent blocke, so kommt doch ein erstaunliches Lesitungsspektrum zusammen. Ich hoffe, ich habe hier kein wichtiges Feature vergessen.
Möchte ich diese Dinge selbst umsetzen, z.B. hier auf der Seite, hätte ich reichlich Arbeit und auch Kosten damit, social Networks wie Facebook oder auch Google+ bringen dies bereits mit … bis auf eine kleine aber feine Ausnahme: die Reichweite. Die mag aber möglicherweise gar nicht interessant für jeden sein, ausreichend ist die Erreichbarkeit des Freundeskreises.

Das Internet dürfte somit das größte Social Network darstellen und Facebook ist dagegen nur ein kleiner Pups, trotz über 500 Millionen Nutzern. Oder andersherum gesehen ist Facebook ein Internet im Internet.

Natürlich verläuft man sich im Internet auf einer Suche schneller und nicht nur der DAU sondern auch der Nerd weiß die Nerzwerke zu schätzen, egal ob Facebook, Google+ oder Twitter. Steht man erst mal mit einer Person über ein Netzwerk in Kontakt wird man in vielen Fällen in diesem über alle Publikationen informiert. Ob es einen neuen Blogbeitrag, einen Gastbeitrag, ein neues Video bei Youtube oder Vimeo, die Veröffentlichung eines Podcasts oder einfach nur die AKtualisierung der Geo-Location ist, das soziale Netzwerk dient als Informationsmedium und führt auf die richtigen Seiten.
Man könnte also auch fast behaupten, dass soziale Netzwerke die Position eines Feed-Readers einnehmen und darüber hinaus auch noch einen Mehrwert liefern.

So mancher Blogger, der auf Facebook schimpft, sollte sich mal darüber Gedanken machen ob er nicht das Gleiche macht. Beinahe hätte ich jetzt die Datenschutzfrage ausgeklammert aber leider gibt es unter Bloggern auch schwarze Schafe. Wie viele von euch benutzen ein Plugin, welches aus Sicht des Datenschutzes bedenklich (z.B. Akismet, Google Analytics usw) ist und Hand aufs Herz: hast du in deiner Piwik Installation ganz brav die Anzeige und Speicherung der IP-Adressen deaktiviert?
Was ich eigentlich sagen wollte, dass ich in diesem Betrag nicht auf eine Datenschutzdiskussion eigehen wollte, vielmehr um Nutzung und Funktionsumfang.

Geposted am: Samstag, 9. Juli 2011
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Kurze Gedanken zu Wikileaks

Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube es war im Jahr 2008, als ich das erste Mal von Wikileaks hörte. Vermutlich war es in irgendeinem Podcast und ich meine mich zu erinnern, dass es dabei um die Domain wikileaks.de ging und dass deren Inhaber unangemeldeten Besuch von der Polizei bekam, inklusive Neugestaltung der privaten Wohnbereiche. Aber wie gesagt, ich bin mir nicht mehr ganz sicher.

Schon damals hatte ich den Eindruck, dass Wikileaks etwas ganz Großes sei, etwas Mächtiges und vor allem etwas was einigen Leuten ziemliche Angst einflößt.
Ich weiß auch nicht mehr so genau, warum ich mich damit nicht weiter beschäftigte und hin und wieder hörte man vereinzelt von Veröffentlichungen über Wikileaks. Wer sich dafür interessiert wie Wikileaks funktioniert und warum alles so ist, wie es ist, dem sei an dieser Stelle die Aufzeichnung des Chaosradio Folge 149 empfohlen, die sich ausführlich mit dem Thema beschäftigt.

Und natürlich ist Wikileaks derzeit in den Schlagzeilen vieler Zeitungen und Nachrichtensendungen, die ARD hat dem Thema am heutigen Abend sogar einen Brennpunkt spendiert.
Leider erhält man in den Mainstream Medien immer wieder den Eindruck als wären Wikileaks die „Bösen“. Das Weiße Haus hat an Wikileaks appeliert die Dokumente nicht zu veröffentlichen, wohlwissentlich was in diesen geschrieben steht.
Okay, die Amis halten unsere Regierung also für Pfeiffen, aber das tun viele der Deutschen auch, also, where are the news???
Ach so, stimmt ja … die ganze Veröffentlichung ist natürlich enorm gefährlich und gefährdet den Weltfrieden. Vermutlich ist Wikileaks auch schuld, wenn der Iran nun beginnt ernsthaft in den Krieg zu ziehen. Wer könnte es Ihnen verübeln? Ich habe Verständnis, wenn es nun zu Anschlägen kommt, denn auch als Ami hat man nicht das Recht den Präsidenten eines anderen Landes als Hitler zu bezeichnen. Oder anders formuliert: man sollte sich der Konsequenzen bewusst sein, wenn so etwas an die Öffentlichkeit gerät.

Ein einfaches Beispiel: ich gehe zu meinem Arbeitskollegen und erzähle ihm, dass ich meinen Chef für ein absolutes riesen Arschloch hielte. Ein anderer Kollege bekommt es mit und geht petzen. Klar oder? Ihr versteht was ich meine?
Dagegen waren die neuen Titel für unsere Damen und Herren, „zorniger alter Mann“ (Schäuble), „arrogant“ (Westerwelle) und „aus Teflon“ (Merkel) ja noch relativ harmlos. Wahrscheinlich haben die Pappnasen Damen und Herren noch nicht mal verstanden was da passiert ist. Aber bei den Deutschen hat man sich ja bereits entschuldigt und die lange Verbundenheit bla bla bla …
Sorry, ich hab´s grad verpasst, wann hat sich einer der Regierungssprecher der Amerikaner bei Ahmadinedschad entschuldigt?

Ich persönlich halte es für sinnvoll, wenn man einfach mal offen und ehrlich zueinander ist. Das ist ja schon die Grundlage für eine Beziehung (im Sinne einer eheähnlichen Gemeinschaft).
Das funktioniert auch im Job sehr gut, denn in Wahrheit ist mein Chef ein ziemlich dufter Kumpel, der jederzeit ein offenes Ohr hat und man kann auch mal Tacheles reden, der Ton macht ja bekanntlich die Musik. Nur in der Politik will das nicht so recht fruchten, da gibt es Geheimdienste und noch geheimere Dienste und Diplomaten und alle verhandeln und reden aber keiner tut was. Schade eigentlich.
Und dann kommt Wikileaks und legt mal ein paar Karten auf den Tisch. Und was lernen wir daraus? Nichts … wieder nichts dazu gelernt.

Geposted am: Montag, 29. November 2010
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ein paar Gedanken zum Castor

Normalerweise würde man sagen, dass das Thema Castor vom Tisch ist.
Das Ding ist gerollt und in Gorleben angekommen. Natürlich kam es, wie in jedem Jahr zu Protesten, und ehrlich gesagt bin ich erfreut, dass es überwiegend friedlich und ruhig verlief.
Ich habe mir so meine Gedanken gemacht und bin mir noch nicht so richtig sicher, auf welche Seite ich dabei stellen soll.
Grundsätzlich stelle ich mir die Frage, wie ich zu Atomstrom stehe. Dabei stellt sich mir noch nicht einmal die Frage der Kosten, vielmehr der Sicherheit. Ich finde nur sehr wenige bis gar keine Argumente gegen Atomstrom bis auf die Tatsache, dass ich mir Sorgen um die Sicherheit mache, denn die Folgen, wenn etwas schief geht sind katastrophal.
Was in mir ebenfalls gegen Atomstrom spricht ist der entstehende Müll. Derzeit ist total unklar wie dieser gelagert werden muss und wie lange.

Und da stehen die Demonstranten nun und behindern den Castortransport der unseren Müll durch die Gegend fährt, Müll den wir produziert haben. Also protestieren wir gegen unseren Müll, der von uns verursacht wurde.

Protest kann ja so oder so ablaufen und anfangs bemerkte ich ja, dass es sich in diesem Jahr um überwiegend friedliche Protest handelte. Mir ist nur unklar, warum Atomgegner die Gleisanlagen zerlegen. Zum einen handelt es sich dabei um eine Straftat und man darf sich dann hinterher nicht über die Konsequenzen wundern, zum anderen sehe ich die Gefahr, die davon ausgeht. Kann es von den Demonstranten denn wirklich gewollt sein, dass im schlimmsten Fall, der Zug entgleist, der Transportbehälter beschädigt wird und wir den radioaktiven Müll auf einem Acker liegen haben?
Bei aller Sympathie zum Protest, aber das kann ja so nicht richtig sein.

Aber man wollte den Transport ja nur aufhalten, was auch gelungen ist. Auch das kann man gut oder schlecht finden. Mir stellt sich die Frage: Was hat man von der Verzögerung?
Leider kann ich keinen Vorteil darin erkennen.
Allerdings hat die Verzögerung einen Haufen Geld gekostet, den letztlich das Land Niedersachsen tragen muss, eine Unterstützung vom Bund ist derzeit noch nicht gegeben. Vermutlich wird Niedersachsen auf den Kosten sitzen bleiben. Geld, welches nun in den Einsatz geht anstatt sinnvoll genutzt zu werden. Da bin ich froh dass ich nicht in Niedersachsen wohne.

Bitte versteht mich nicht falsch, ich will hier gar nix gutheißen. Für die Zukunft ein kleiner Tipp, wie es möglicherweise besser wird: Lagert doch die Regierung mal in Gorleben zwischen und wählt fähige Nachfolger, auch wenn die Auswahl, gelinde gesagt, schwer fällt.

An dieser Stelle noch ein Zitat aus einem alten Punkrock Song, der mir grad in´s Gedächtnis kam

Kippt die Regierung in die See
das bisschen Säure tut ihr doch nicht weh
und wenn sie dabei drauf geh´n,
könnt ihr das getrost vergessen
denn die Typen sind nicht nützlich
und man kann sie nicht mal essen*

* Lyrics Wasserleichen von Molotow Soda

Geposted am: Donnerstag, 11. November 2010
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Gläserner Polizist

Gestern am 1. Mai gab es erwartungsgemäß, wie in jedem Jahr, Krawalle in verschiedenen Städten.
In Berlin wurde das Motto „Berlin bleibt nazifrei“ ausgerufen und es gelang, Aufmärsche und Demonstrationen von Nazis zu blockieren und zurückzudrängen.
Darüber bin ich sehr froh, denn es zeigt, dass es in diesem Land noch genug Menschen gibt, die genau dafür einstehen und den Nazis keinen Fußbreit gewähren.
Aus verschiedenen Gründen kommt es bei solchen Aktionen aber auch immer wieder zu Auseinandersetzungen von Gegendemonstranten mit der Polizei und in diesem Zusammenhang tauchen dann auch recht schnell Videos bei Youtube auf, welche verschiedene Entgleisungen darstellen, wie z.B. dieses hier.

Sobald ein solches Video erst einmal bei den richtigen Leuten angekommen ist, geht es wie ein Lauffeuer durch das Internet, verbreitet durch Blogs, Twitter und Facebook. Waren es in der vergangenen Nacht noch 367 Views, so sind es zum jetzigen Zeitpunkt schon über 10000.
Die Kommentare bei YT zum Video sind inzwischen gesperrt, was mich auch nicht wundert.

Im Zusammenhang mit diesem Video wurde erneut der Wunsch geäußert, dass Polizisten ihre Dienstnummer deutlich erkennbar an der Uniform tragen. Eine Diskussion die schon lange am Laufen ist.
Ich bin da ehrlich gesagt hin- und hergerissen, doch dazu erstmal etwas grundsätzliches: Wenn jemand, egal wer, Scheiße baut, dann muss er/sie gegebenenfalls auch dafür gerade stehen.
Dazu ist es aber auch notwendig, dass die entsprechende Person gefasst wird.
In diesem Fall, also die Situation aus dem Video, wäre es natürlich einfach, träge der Polizist seine Dienstnummer deutlich sichtbar, so könnte man sein Verhalten zur Anzeige bringen. So weit so gut.
Aber wie verhält es sich auf der anderen Seite?
Leute die friedlich demonstrieren, bekommen eins auf die Fresse, weil unter Hunderten eine Handvoll Steineschmeißer dabei sind. Ich habe das selbst schon auf Demonstrationen erlebt. Alles friedlich, bis die ersten Steine flogen. Die Steineschmeißer haben die Beine in die Hand genommen und die Demonstranten, die für einen guten Zweck auf die Straße gingen, mussten das ausbaden.
Wäre es nicht einfacher, wenn jeder seine Personalausweisnummer gut sichtbar an der Kleidung träge? So könnte viel einfacher und schneller ermittelt werden. Die Richtigen würden ermittelt und zur Rechenschaft gezogen.

Aber ist es nicht genau das, was wir nicht wollen? Wollen wir denn tatsächlich den gläsernen Bürger? Wie ein Knasti schön die ID auf der Brust? Nein, das wollen wir nicht.
Warum wollen wir das dann von den Polizisten verlangen? Weil der Polizist im Auftrag des Staates und somit im Auftrag des Bürgers handelt? Damit ich als Bürger „kontrollieren“ kann, ob der Polizist, der auch von meinen Steuergeldern bezahlt wird, ein korrektes Verhalten an den Tag legt?
Wenn ich darüber nachdenke, erinnert mich diese Diskussion an den Datenschutz und Copyrightdiskussionen: Alle wollen alles Wissen, Informationen müssen frei sein und für jeden zugänglich … naja, bis auf meine, die behalte ich lieber für mich.

Versteht mich jetzt nicht falsch, ich wiederhole mich an dieser Stelle gern noch einmal: Jeder muss für sein Verhalten grade stehen!
Und so leid es mir auch tut dies hier zu sagen, aber da sind uns die Nazis schon einen Schritt voraus: Wenn die demonstrieren kommt es nicht so oft zu Ausschreitungen. Die demonstrieren und gehen nach Hause.

Denkt mal drüber nach.

Geposted am: Sonntag, 2. Mai 2010
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Web 3.0 vs. Zeit

Irgendwo habe ich gelesen, dass web 3.0 die vierte Dimension im Netz sein wird. Es kommt also die Zeit ins Spiel und alle Inhalte sollen auf den (Zeit)Punkt verfügbar sein.
Wer Twitter nutzt, weiß ungefähr wovon ich spreche. Über Twitter erhält man schneller News als in den Nachrichten oder Zeitungen, sofern man dies möchte und den dementsprechenden Leuten folgt. Und das ist auch gut so.

Aber mit der Zeit ist das so eine Sache. Ich erinnere mich an eine Zeit in der ich zahlreiche Blogs und Webseiten per Feed oder direkt verfolgte. Ich kam nach der Arbeit heim und las oft stundenlang bis tief in die Nacht in meinen Feeds. Wenn ich mal ein Wochenende mit meinen Freunden unterwegs war, musste natürlich alles entsprechend nachgeholt werden. Mit dieser Gewohnheit brach ich, als ich mit der Herzdame zusammenzog und irgendwann kam ja auch unsere Maus.

In den letzten Monaten fing ich langsam wieder an den Reader zu nutzen, anfangs nur mit ausgewählten Blogs, inzwischen auch mit weiteren anderen interessanten. Dazu kam noch zwei ein Twitteraccount und Buzz. Das scheint im ersten Moment nicht viel, aber ich merke immer wieder, wie mir einfach die Zeit fehlt, alles zu lesen. Denn auch in Twitter oder in Blogbeiträgen finden sich Links zu weiteren interessanten Beiträgen, Bildern, Events oder was weiß ich nicht alles. Diese Snippets (ich nenne das jetzt einfach mal so) speichere ich mir um sie mir bei Gelegenheit, also wenn ich mal Zeit habe anzusehen.
Und genau das ist das Problem: Zeit! Es gibt soviele lesenswerte Beiträge im Netz, allein schon auf deutschen Seiten, dass es unmöglich ist, alle zu lesen, wenn man auch nur annähernd ein normales Berufsleben und Privatleben führt.

Also was wird uns das Web in Version 3 wirklich bringen? Wir haben die Möglichkeit nahezu jede Information zu nahezu jeder Zeit zu bekommen. Aber die große Kunst wird es wohl sein, Informationen zu filtern. Wie man das tut, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Ich für meinen Teil, kann auch offline meine Zeit mit der Herzdame und der Maus genießen.

Geposted am: Montag, 1. März 2010
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Auf dem besten Weg

In meinem letzten Vorstellungsgespräch wurde ich gebeten, mich zur aktuellen Arbeitsmarktlage zu äußern, welchen Einfluss diese auf mich hat und wo ich mich da sehe.
Wer, wie ich, eine kaufmännische Ausbildung genossen hat, wird schnell feststellen, dass es zwei große Strömungen gibt. In diesen Gedankengängen, lasse ich die administrativen Jobs einmal außen vor, denn es sollte klar sein, dass die meisten Unternehmen eine Buchhaltung, Persobnalabteilung, ein Sekretariat etc. benötigen.
Zum einen ist da der Customer Service. In diesem Bereich werden Kunden optimal betreut und beraten, Kundenbindungsmaßnahmen werden ergriffen und langjährige Partnerschaft soll entstehen, sofern noch nicht vorhanden.
Zum Anderen haben wir da noch den Vertrieb. In Zeiten wie diesen, setzen viele Unternehmen auf ein starkes Vertriebsteam. Angriff ist die beste Verteidigung und Geld muss in die Kassen. Das gelingt natürlich nur mit zahlungswilliger Kundschaft und diese muss gefunden und aquiriert werden.
Betrachtet man nun den Stellenmarkt für den Münchener Raum, so fällt ein Großteil der Vakanzen in den Bereich Sales, also Außendienst oder Innendienst im Vertrieb. Gerade im Finanz- und Versicherungssektor kann man hier schnell einen Job finden.
Ich habe in der letzter Zeit so den Eindruck gewonnen, dass Unternehmen da ein wenig in die falsche Richtung wandern. Überall soll verkauft werden, aber der Kundenservice, sowie die Kundenbindungsmaßnahmen bleiben da auf der Strecke. Ich habe in letzter Zeit vermehrt aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis, ja sogar aus meiner Familie, zu hören bekommen, wie einige Außendienstler momentan so drauf sind. Man könnte fast glauben, kämen die ohne Abschluss heim wieder ins Büro, würden sie ausgepeitscht. Leider verhält es sich im Customer Service Umfeld genauso. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass Unternehmen nicht in diesen Bereich investieren oder nicht die nötigen Instrumente zur Verfügung stehen.
Ich vermisse ein wenig die alten Zeiten, in denen man sich mit einem potenziellen Geschäftspartner getroffen hat und sagt Los, lass uns mal gemeinsam was reißen
Diese Hau-Ruck-Menthalität und das, meines Erachtens nach, unprofessionelle Verhalten einiger Außendienstler, treibt doch die Geschäftsanbahnungen eher auseinander. Verständlich, denn wenn mir zehn von denen auf den Sack gehen, wird der Elfte nen ganz schweren Start bei mir haben.
Aber man kann es denen ja nicht einmal verübeln, denn aufgrund der aktuellen Arbeitsmarktlage hier, sehen viele den Vertrieb als Chance. Aber bitte liebe Arbeitgeber: Nehmt euch mal die Zeit, eure Angestellten richtig zu schulen. Nehmt ihnen den Druck. Und vor allem: Denkt doch mal kurz drüber nach wie es um euren Kundendienst steht.

Ein anderes Phänomen ist die Zeitarbeit. Ursprünglich mal als Instrument der Agentur für Arbeit entworfen, sollten hier Möglichkeiten und Perspektiven geschaffen werden. Das scheint auch eine zeitlang funktioniert zu haben, heute allerdings hat dieses Instrument in meinen Augen ausgedient.
Der Fall der Kette Schleckerist mit 100%iger Sicherheit kein Einzelfall und nicht nur dort sollte der Zeitarbeitsfirma das Handwerk gelegt werden.
Frau v. d. Leyen sagte vor einiger Zeit im TV, sie müsse sich dieses Themas annehmen. Schlecker hat das System wieder geändert und gut ist, Zeitarbeitsfirmen tauchen in den Medien nicht mehr auf.
Wenn man allerdings auf Jobsuche ist wird man mit denen früher oder später konfrontiert.
Kürzlich erhielt ich einen Anruf einer Zeitarbeitsfirma, die mein Profil gefunden hatten und mir ein Angebot unterbreiten möchten. Ich habe nach kurzer Recherche im Netz deren Tarifvertrag gesehen und ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand für dieses Geld dort arbeiten geht, jedenfalls nicht bei den Mieten die man im Münchener Raum so zahlt.
Ich habe auch schon bei Zeitarbeitsfirmen angerufen, die damit werben, dass sie auch Interessenten vermitteln würden, aber diese Schiene scheint wohl eher ein Abstellgleis der Branche zu sein.
In meinen Augen ist Zeitarbeit wie Abwrackprämie. Es gab einen kurzen Aufwind bevor alles den Bach runtergeht. Kurzzeitige Lösungen die auf Dauer nicht funktionieren.
Wir sind auf dem besten Weg unseren Arbeitsmarkt kaputt zu machen, wir haben mit Zeitarbeit angefangen und wenn das Mindestlohnmodell kommt, geht es weiter.
Der Mindestlohn mag ja hier und da eine Steigerung sein, ich denke allerdings, dass viele auch nur diesen zahlen werden. Warum mehr bezahlen, wenn der Staat sagt, dass es reicht.

Mich wundert es nicht, dass Unternehmen den Standort Deutschland verlassen. Mich wundern auch die permanent steigenden Arbeitslosenzahlen nicht. Aber ich muss mich sehr über die Politik in unserem Lande wundern. Und wenn die weitermachen wie bisher, dann werden auch die sich bald wundern …

Geposted am: Mittwoch, 3. Februar 2010
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kurze Gedanken zu Enkes Tod

Eigentlich wollte ich nichts dazu schreiben, habe jetzt aber das Gefühl, doch das eine oder andere Wort dazu zu verlieren.
Der Tod von Enke tangiert mich nur minimal. Ich habe verschiedene Beiträge im TV dazu angesehen, Blogbeiträge wiederum nicht. Auch mit der Herzdame habe ich hier das eine oder andere Mal darüber gesprochen.
Das Schicksal dieses Mannes würde ich schon als tragisch beschreiben. Im Sport ging es auf und ab (das sei hier aber nur beiläufig erwähnt) und dann der tragische Tod seiner Tochter. Wer selbst Kinder hat, wird schon nachvollziehen können, was dies für einen Menschen bedeutet. Dass dies dann mit Depressionen endet, ist für mich auch mehr als nachvollziehbar.
Nicht nachvollziehbar ist es für mich, sich so „aus dem Staub zu machen“ und Frau und Adoptivkind zurückzulassen.
Aber mal ganz ehrlich: Was soll der ganze Medienrummel? Muss man sich denn heute in den Medien dermaßen prostituieren? Ich hatte aus den Berichterstattungen eher den Eindruck gewonnen, dass Enke zu seinen Lebzeiten genau das nicht wollte.

Dabei gibt es Schicksale, über die es deutlich mehr lohnt zu berichten und sich derer anzunehmen. Menschen in Kasachstan, die in einem Dorf leben wo zu Zeiten des kalten Krieges mehr als 400 Atomtests durchgeführt wurden.
Kinder und Erwachsene die in heutigen Zeiten immer noch nichts zu fressen haben und verhungern müssen oder gar verdursten, weil entweder kein oder nur verseuchtes Wasser vorhanden ist.
Wenn ein Land von einer Umweltkatastrophe getroffen wird, senden wir Hilfen und Gelder in Millionenhöhe während sich Kinder woanders prostituieren müssen um ein paar Taler zu „verdienen“.

Vielleicht sollte man sich einmal kurz darüber Gedanken machen bevor man seine Aufmerksamkeit auf das Schicksal eines einzelnen Mannes lenkt.
Natürlich verstehe ich auch, dass der Tod einer Person, die man „kennt“, einem näher geht. Und ich verstehe auch, dass der Tod einer Person der Öffentlichkeit eher betroffen macht.
Und die meisten wissen, dass kein Fußballfan bin, deshalb war er für mich auch nur ein Fußballspieler.

Geposted am: Sonntag, 15. November 2009
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