Domainpfändungen

Anfang des Jahres trat der erste, zumindest mir bekannte Fall einer Domainpfändung auf. Im Januar 2011 wurde die Domain nerdcore.de in Folge einer nicht bezahlten Abmahnung gepfändet und von der Denic, der zentralen Vergabestelle für .de Domains, an den Gläubiger übertragen. Die ganze Geschichte verursachte einen ziemlichen Wirbel, aufgrund geteilter Meinungen ließ ich jedoch davon ab, hier darüber zu berichten. Nachlesen kann man das auf netzpolitik.org und bei futurezone.at wurde ein Interview mit dem eigentlichen Domaininhaber René Walter veröffentlicht. Unter Inanspruchnahme eines Rechtsbeistandes und dem Ausgleich der offenen Forderungen gegenüber dem Gläubiger wurde der Urzustand jedoch schnell wieder hergestellt.

Im Zuge dieses Falles kam in mehr als einem Blog die Diskussion auf, welchen Wert Domainnamen eigentlich haben. Bei René wurde der Wert der Domain damals mit 100 Euro festgelegt. Ein Betrag, der die offenen Forderungen bei Weitem nicht deckte ihn aber dazu bewegte die Forderungen auszugleichen.
Ich selbst bin da hin und hergerissen. Keine meiner Domains ist in irgendeiner Form eine wertvolle Einnahmequelle und trotzdem würde ich die Mastente für 100 Euro vermutlich nicht rausrücken.

Des Weiteren wurde diskutiert, ob eine Domain überhaupt pfändbar ist und wer der entstandenen Verpflichtung einer Pfändung überhaupt nachkommen muss, die Denic oder der Provider?
Und genau diese Frage stellt man sich derzeit bei domainFACTORY. Allerdings ist es da noch ein wenig verzwickter, da zwischen domainFACTORY und dem Domaininhaber noch ein Reseller agiert. Wer muss jetzt welcher Aufforderung in welchem Umfang nachkommen?
Allerdings ist die Situation hier noch etwas anders gelegen, da die Domain bereits zur Löschung gekündigt wurde. Da wird sich der Domaininhaber freuen, denn für die bereits gekündigte Domain bekommt er noch 100 Euro, die ebenfalls hier als Wert angesetzt wurden.

Das Modell der Domainpfändung scheint also die Runde zu machen und vermutlich wird man künftig noch häufiger von Fällen dieser Art zu hören bekommen. Wem also die eigene Domain lieb und teuer ist, der sollte seine Rechnungen bezahlen.

Geposted am Donnerstag, 2. Juni 2011 so gegen 14:14
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