Down-Sydrom in der Zeit

Wenn ich einen Brief meiner Schwester in der Hand halte, ist das immer etwas ganz besonderes. Es ist immer wieder auf´s Neue eine Überraschung was denn darin sein mag, denn ein „normaler“ Brief ist da eher die Seltenheit.
So hielt ich am Dienstagabend wieder einen solchen Brief in meinen Händen.
Diesmal befand sich darin eine Seite aus einer Zeitung, auf Vor- und Rückseite war ein sehr langer Artikel. Handschriftlich war oben ein kurzer Gruß.
Um genau diesen Artikel sollte es jetzt hier gehen, ich stelle ihn gern hier zur Diskussion.

Weder Lesen noch Rechnen wird dieses Kind lernen, vielleicht nicht einmal richtig sprechen. Isoliert wird es aufwachsen. Ohne fremde Hilfe wird es kaum zurechtkommen, das Haus der Eltern nicht verlassen. Denn was konnte man von einem Kind mit Downsyndrom schon erwarten?

Grundsätzlich räumt der Artikel mit Vorurteilen auf und das ist gut so, denn es gibt immer noch Menschen die so denken, unvorstellbar und selbst Mediziner, die es eigentlich besser wissen sollten, sind manchmal noch schlechter informiert.
Das bedeutet ja nicht, dass man hier gewissen Gefahren und Risiken außer Acht lassen soll, aber es gibt eben auch enorm viele Chancen, die es zu nutzen gilt.

Menschen mit Downsyndrom sind gesellschaftlich noch immer nicht vollständig integriert. Doch unterstützt von selbstbewussten und ehrgeizigen Eltern, lernen immer mehr von ihnen in normalen Schulen, machen Sport im Verein, spielen Theater, ministrieren im Gottesdienst. Sie verlassen häufiger ihre Nischen in Wohnheimen und beschützten Werkstätten.

Weiter im Artikel geht es dann um die Pränataldiagnostik und den Umgang mit der Diagnose Down Syndrom. Ich finde es erschreckend, wenn eine solche Diagnose Menschen dazu bewegt wegen einer solchen Diagnose das Kind abzutreiben. Allein der Gedanke daran, wieviel Freude mir Nele bereitet überwiegt alle anderen Argumente.

Mehr als neunzig Prozent der Schwangeren wollen keinen Nachwuchs mit Trisomie 21 und entscheiden sich für eine Abtreibung – selbst wenn das Kind bis zum Augenblick der Diagnose ein Wunschkind war.

Später im Artikel geht es dann um den Gedanken wie seltsam doch die Chancen eines Ungeborenen mit Down Syndrom sind. Solange das Kind noch im Mutterleib ist, kann es nahezu bis zum Schwangerschaftsende abgetrieben werden, wird es jedoch ausgetragen erhält es Schutz und Unterstützung vom Staat. Abtreibung und Unterstützung, Pro und Kontra … kann sich die Regierung nicht entscheiden? Für mich nicht nachvollziehbar.

Die Chancen von Menschen mit Downsyndrom waren einerseits noch nie so gut wie heute. Und andererseits noch nie so schlecht.

Am Ende wird in Frage gestellt, ob wir zukünftig noch Menschen mit Down Syndrom auf den Straßen sehen werden? Ja das werden wir. Denn glücklicherweise gibt es Menschen, die sich nicht von pränataler Diagnostik beeindrucken lassen, bzw diese Tests gar nicht erst machen. Und dann gibt es auch noch Frauen, die trotz all dem das Kind austragen!!!

Schlussendlich wird hier noch auf ein Projekt verwiesen, auf welches ich ebenfalls mal hingewiesen haben wollte. Ohrenkuss … von Menschen mit Down Syndrom

Geposted am Freitag, 20. März 2009 so gegen 00:02
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