ein kleiner Pups im Netz

Wenn man regelmäßig mit Menschen in Kontakt kommt, für die das Internet aus Facebook und Google besteht, beginnt man sich so seine Gedanken zu machen. Anfangs stempelt man diese Menschen einfach als DAU ab, jedoch irgendwann macht man sich so seine Gedanken.

Warum ist Facebook so erfolgreich? Weil es von den oben genannten mehr Menschen gibt, als man annehmen mag. Das müssen nicht mal DAUs sein, sondern sie machen es sich einfach so bequem wie möglich.
Domainnamen muss man sich heute nicht mehr merken, den gewünschten Suchbegriff in die Suchmaschine der Wahl, by default Google, eingegeben, und selbst wenn man diesen Menschen eine url diktiert, wird diese zur Verifizierung in die Suchmaschine eingetragen. Was bitte ist eine Adresszeile?
Aber diese Menschen kommen zurecht und bewegen sich im Netz in ihrer Dunstwolke. Bei Google findet man mit den entprechenden Suchbegriffen nahezu alles was man möchte, E-Mails werden bei einem Freemailer abgerufen und für den akuten Informationsaustausch bleiben da noch die sozialen Netzwerke.

So wie ich mein Blog habe, hat der Ottonormalanwender seinen Facebookaccount. Dieser bietet ihm alles was er benötigt und bringt noch mehr mit als ein Homepagebaukasten von 1&1.
Die eigene Facebook-Pinnwand ist das Blog und so wie meine Leser hier kommentieren können, können die Freunde in Facebook die Einträge kommentieren. Außer den Beiträgen ist natürlich noch sharen von Links, Video und Bildmaterial inklusive, alles das geht ganz bequem auf Facebook. Der Vorteil ist, die Leser sind schon da, weil die entsprechenden Beiträge direkt in die Timeline der Freunde geworfen wird.
Mit einem eigenen Blog hat man da schon eine größere Reichweite, da dieses unabhängig von der Platform zu erreichen ist. Dafür ist Facebook aber preislich günstiger, auf den Preis der Freiheit Freigabe von Daten möchte ich hier jetzt nicht eingehen.
Facebook bietet aber noch mehr. Ein Chat ist inklusive, eine Installation von Drittsoftware, wie einem Jabber- oder IRC-Klienten auf dem heimischen Rechner ist somit nicht notwendig, geschweige denn der Betrieb eines eigenen Chatservers. Jüngst kam der Videochat noch dazu, zuvor die Facebook-E-Mail Adresse so dass ein eigener Mailaccount nur noch zur Registrierung benötigt wird!?
Und wenn man noch die vielen kleinen Features mit berücksichtigt wie Geburtstagserinnerung, Veranstaltungsplaner, Spiele und irgendwelche Bla-Seiten, die ich hier nicht benennen kann, da ich diese konsequent blocke, so kommt doch ein erstaunliches Lesitungsspektrum zusammen. Ich hoffe, ich habe hier kein wichtiges Feature vergessen.
Möchte ich diese Dinge selbst umsetzen, z.B. hier auf der Seite, hätte ich reichlich Arbeit und auch Kosten damit, social Networks wie Facebook oder auch Google+ bringen dies bereits mit … bis auf eine kleine aber feine Ausnahme: die Reichweite. Die mag aber möglicherweise gar nicht interessant für jeden sein, ausreichend ist die Erreichbarkeit des Freundeskreises.

Das Internet dürfte somit das größte Social Network darstellen und Facebook ist dagegen nur ein kleiner Pups, trotz über 500 Millionen Nutzern. Oder andersherum gesehen ist Facebook ein Internet im Internet.

Natürlich verläuft man sich im Internet auf einer Suche schneller und nicht nur der DAU sondern auch der Nerd weiß die Nerzwerke zu schätzen, egal ob Facebook, Google+ oder Twitter. Steht man erst mal mit einer Person über ein Netzwerk in Kontakt wird man in vielen Fällen in diesem über alle Publikationen informiert. Ob es einen neuen Blogbeitrag, einen Gastbeitrag, ein neues Video bei Youtube oder Vimeo, die Veröffentlichung eines Podcasts oder einfach nur die AKtualisierung der Geo-Location ist, das soziale Netzwerk dient als Informationsmedium und führt auf die richtigen Seiten.
Man könnte also auch fast behaupten, dass soziale Netzwerke die Position eines Feed-Readers einnehmen und darüber hinaus auch noch einen Mehrwert liefern.

So mancher Blogger, der auf Facebook schimpft, sollte sich mal darüber Gedanken machen ob er nicht das Gleiche macht. Beinahe hätte ich jetzt die Datenschutzfrage ausgeklammert aber leider gibt es unter Bloggern auch schwarze Schafe. Wie viele von euch benutzen ein Plugin, welches aus Sicht des Datenschutzes bedenklich (z.B. Akismet, Google Analytics usw) ist und Hand aufs Herz: hast du in deiner Piwik Installation ganz brav die Anzeige und Speicherung der IP-Adressen deaktiviert?
Was ich eigentlich sagen wollte, dass ich in diesem Betrag nicht auf eine Datenschutzdiskussion eigehen wollte, vielmehr um Nutzung und Funktionsumfang.

Geposted am Samstag, 9. Juli 2011 so gegen 00:50
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Kommentare: 2 Kommentare.
Kommentare
Kommentar von Jörg - 9. Juli 2011 gegen 14:07

Facebook ist das Internet. Und zwar für die, die auch den Internet Explorer mit dem Internet verwechseln. Es ist genau das richtige für Leute, die auch im Leben in ihrer eigenen kleinen sozialen Blase rum wabern, ihre Bild lesen, Lady Gaga gut finden usw.

Leute die lieber stubsen, Drinks ausgeben, Glücksnüsse öffen und sowieso jeden noch so dämlichen Link anklicken aber auf interessante, gut recherchierte Inhalte keinen Wert legen.

Brot und Spiele – Internet und Farmville

Kommentar von Jörg - 12. Juli 2011 gegen 15:29

Ja, ich stimme dir da schon zu. ich habe auch schon von Leuten gehört, die sich gar nicht mehr außerhalb von Facebook bewegen, da ist ja jeder und alles.
Mein Vergleich zielt aber auch ein Stück weit auf die Blogosphäre ab, denn ab und zu erhält man schon den Eindruck, dass sich Blogger in Ihrem Dunstkreis bewegen und nicht mehr über den Tellerrand blicken können oder möchten






















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