Für Urlaub keine Zeit

Ich denke Ihr seid jetzt reif genug für die Wahrheit.
Natürlich hat es seine Gründe, dass ich vor 9 Jahren den Osten und damit meine Heimat verließ um mich hier in Bayern niederzulassen.

Bayern ist das Land in dem Milch und Honig fließt. Glaubt ihr nicht?
In meinem näheren Umfeld kenne ich niemanden, der unter 8000 netto verdient und das bei 60 Tagen Jahresurlaub. Das hört sich viel an, denn in Relation gesehen benötigt man beides auch, wie soll man sonst eine Familie ernähren?

Für die Behörden, Ämter und Einheimischen ist es völlig normal, dass eine Frau den Haushalt schmeißt und sich um die Erziehung der Kinder kümmert. Erwähnt eine Frau, dass sie trotz Kind arbeiten geht, setzt sie sich einer Fragestunde aus, die einem Verhör gleich kommt. Wenn man als Mann dabei ist, wird man gleich ganz mitleidig oder verachtend angeschaut, denn er ist nicht in der Lage die Familie zu ernähren.

Das äußert sich dann weiter in der Kinderbetreuung. Die wird hier aber langsam anerkannt, schließlich bildet sie einen zentralen Grundstein in der Entwicklung der sozialen Kompetenzen.
Da wir hier aber alle so gut verdienen und reichlich Urlaub haben, stellt es auch gar kein Problem dar, dass die Kindertagesstätte (der Lebenshilfe Freising e.V.) mal dezente fünf Wochen im Sommer schließt. Es versteht sich von selbst, dass diese Zeit bezahlt werden muss, aber das sind ja nur Peanuts.

Bedauerlicherweise haben wir in diesem Jahr unseren Urlaub schlecht geplant und so ist ein Großteil schon für den Winterurlaub in den Schweizer Alpen, den Frühjahrsurlaub auf den Cayman Islands und den Herbsturlaub, Kreuzfahrt Australien/Neuseeland, draufgegangen. Da blieb dann für den Sommerurlaub leider keine gemeinsame Zeit mehr und die Maus hatte sich schon so drauf gefreut mit den Delphinen zu schwimmen, das holen wir dann im nächsten Jahr nach.

Geposted am Freitag, 19. August 2011 so gegen 19:57
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