Gebloggt

Was nun folgt ist ein weiterer Beitrag aus der Reihe: Warum ich blogge wie ihn schon fast jeder Blogger einmal geschrieben hat.
Heute Abend bin ich während eines Telefonats kurz darauf angesprochen worden und auch gebeten worden, Inhalte des Telefonats in keinster Form hier wiederzugeben. Das respektiere ich!
Aber warum blogge ich denn überhaupt. Okay, den Begriff bloggen muss man ja nun nicht zwingend verwenden, aber warum schreibe ich all diese Dinge hier für (theoretisch) Millionen von Menschen ins Internet? Was bewegt mich dazu, euch verehrte Leser, hier in eher unregelmäßigen Abständen mit meinen Gedanken und Erlebnissen zuzuschwallen.
Die Frage ist nicht ganz einfach. Zum einen möchte ich natürlich auf Dinge aufmerksam machen, Dinge die mich beschäftigen, die mich (ver)ärgern, die mir gefallen, mich zum Lachen bringen. Diese Inhalte, findet man überwiegend auf Mastente. Mehrfach schrieb ich bereits, dass es, seit es Mastente gibt, hier eher um mich geht (Edit: oder um die Schlüsselschlampe). Um meine Person als solche, um das was ich erlebe oder erlebt habe, was mich nervt oder glücklich macht. Ich bin bemüht, diese Geschehnisse oder Gedanken, gut zu verpacken, so gut, dass der geneigte Leser sich vielleicht ein wenig unterhalten und nicht gelangweilt fühlt. Manchmal, das muss ich gestehen, flunkere ich ein wenig, aber nur ein ganz kleines bißchen, um einen Beitrag abzurunden.
Natürlich ist die Frage nach dem Warum damit noch nicht beantwortet.
Ein Grund ist zum Beispiel, dass diese Seite von Freunden und Verwandten besucht wird, zu denen ich nicht regelmäßigen Kontakt habe, auch meine Ma liest hier regelmäßig. Glücklicherweise hat sie noch nicht kommentiert und mich so nie in Erklärungsnöte gebracht, aber die eine oder andere Predigt, konnte ich mir am Telefon schon anhören, wenn ihre Sicht der Dinge eine andere war als die meinige. Es ist also ein Kommunikationskanal, klingt scheiße trocken, ist aber so.
Mit dem Schreiben verarbeite ich aber auch Geschehnisse, egal in welcher Form, ob Positive oder Negative. Nach dem Schreiben eines Beitrages wo mich der Grund für selbigen heftig mitgenommen hat, geht es mir immer besser. Natürlich könnte ich hier auf dem Rechner auch ein Tagebuch führen, aber mir fehlt dann ein wenig die Interaktion. Es ist schön zu lesen, wenn jemand Freude an einem Beitrag hatte, wenn es anderen Menschen ähnlich ergeht oder sie einfach in die Kommentare schreiben: Hr. Jokey, Sie haben einen mächtigen Sprung in der Schüssel.

Bin ich Exhibitionist? Ja, irgendwie schon, denn ein wenig Exhibitionismus gehört zum Bloggen einfach dazu. Da kommt ja oft genug der Vergleich, man könne sich ja gleich nackt mit einem Schild auf die Straße stellen. Das wäre hier nicht mal ein Problem, denn bei 30 Einwohnern, muss erst mal jemand vorbeikommen, den das stört. Aber der Vergleich hinkt auch, denn auch bei mir gibt es Grenzen. Vielleicht erwähne ich mal Personen hier, dann aber nie in einem negativen Zusammenhang. Im höchsten Falle einmal betitele ich die Person mit dem ersten Buchstaben. Ich würde mich hier auch nicht nackig machen, weder im eigentlichen Sinne noch so, dass ich hier mein Tiefinnerstes nach Außen kehren würde. Alles was es hier zu lesen gibt, würde ich auch bei einem Bier erzählen. Alles was hier geschrieben steht, sind keine Geheimnisse. Natürlich hat jeder ein anderes Maß, wie weit er gehen würde und welche Informationen er/sie über sich preis gäbe.
Ich wurde ja seit der Geburt der Schlampe bereits mehrfach gefragt, warum ich das denn mache und noch öfter darauf angesprochen, wieso diese Seite diesen Namen trägt. Nicht immer stieß ich auf Verständnis, was aber okay ist, aber eigentlich hatte nie irgendjemand ein Problem damit, weder meine Freunde noch sonst jemand.
Heute Abend geisterte mir die Frage durch den Kopf, fragt jetzt bitte nicht wie ich darauf kam, ob ich die Pforten hier schließen würde, wenn ein Herzmädchen das wollte. Ganz schwer zu sagen, denn nach erst neun Monaten, habe ich das Gefühl, als würde ich hier schon seit Jahren schreiben. Eine pauschale Antwort habe ich nicht.
Ich habe diese Frage an Mario weitergegeben, er meinte, dass wenn seine Raupe es für ihn verständlich argumentieren würde, er sein Blog einstampfen würde. Ich denke auch, dass ich darüber diskutieren würde.
Ich glaube aber, dass jeder Blogger mal erwachsen wird. Irgendwann ist Familie da, vielleicht ein Kind, und dann sollte man sich den eigenen wichtigen Dingen hingeben anstatt in anderen Blogs zu wühlen und Schweine durch Dörfer zu treiben. Versteht mich jetzt bitte nicht falsch, denn Blogger sind ja keine Kinder oder Jugendliche, Johnny von Spreeblick hat ja auch Frau und Kind, so wie der Kreuzberger. Was ich eigentlich meine, ist dass irgendwann in einem Bloggerleben die Prioritäten der Freizeitgestaltung neu gesetzt werden, beim Einen früher, beim Anderen später … vielleicht aber auch gar nicht.

Geposted am Donnerstag, 30. November 2006 so gegen 23:30
Abgelegt unter: Nachgedacht
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