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Gestern, wie heute und morgen

Wie in jedem Jahr kurz vor dem Weihnachtsfest, nehme ich mir knappe zwei Stunden Zeit um gemütlich auf der Couch zu lümmeln und mir eine DVD anzusehen. Es ist in jedem Jahr die gleiche, Rage against the machine – Live at the grand olympic auditorium*.
Und wie in jedem Jahr habe ich eine kleine Träne im Auge, wenn ich daran denke, wie großartig diese Band ist oder war. Gleichzeitig läuft mir ein Schauer über den Rücken, bei dem Gedanken, wie erschreckend gültig die Lyrics auch nach 20 Jahren noch sind.

Allein bei dem Gedanken, was im vergangenen Jahr alles so passiert ist, frage ich mich oft, ob wir als Gesellschaft einfach nichts dazu gelernt haben. Menschen ziehen nach wie vor in den Krieg, in dem Glauben Ihr Land und Ihre Freiheit zu verteidigen. Ein kleines Land macht sich im arabischen breit und zettelt immer neue Kriege an. Mich wundert es dann nicht dort entsprechend reagiert wird und ein dritter Weltkrieg verdächtig nahe vor der Tür steht.
Dann ist da noch der große Bruder aus Übersee. In der Hoffnung, es würde sich politisch etwas in diesem Land ändern wurden viele Menschen einfach nur enttäuscht und die Erkenntnis gewinnt Überhand, dass er einfach nur der Quotenschwarze in einem Horrorfilm ist. Er regiert ein Land welches solche sozialen und finanziellen Schwierigkeiten hat, dass man davon gerne ablenkt indem man noch mehr finanzielle Mittel aufwendet um in neue Kriege zu ziehen.

Aber uns geht es ja hier auch nicht viel besser. Nüchtern betrachtet versklaven wir uns tagtäglich, denn mit nur einem Job ist ein normales Leben kaum noch möglich. Mehr arbeiten, weniger verdienen und vor allem weniger denken. Aber nicht nur bei uns tragen dann die Medien ihr Übriges dazu bei, dass wir nach einem langen Tag entertained werden. Sorgen und Probleme haben wir selbst genug, da möchten wir bitte keine schwierigen Themen im TV sehen. Unsere finanziellen Nöte übertragen wir auf unser System ohne zu verstehen, was hier gerade abgeht und so wird in bester Stammtischmanier auf unsere Regierung geschimpft, meines Erachtens nach jedoch aus falscher Sicht.

Aber wenn es uns allen so schlecht geht, muss es ja jemanden geben, dem es finanziell gut geht. Diesen Jemand finden wir zum Beispiel kurz vor dem Land der aufgehenden Sonne. Dort hat man sich finanziell so stark gemacht, dass man beinahe in der Lage wäre den großen Bruder einfach zu kaufen. Was dort menschlich jedoch abgeht, bedarf keiner weiteren Erklärung.

Natürlich ist es immer leicht zu meckern und ich hasse es, wenn Menschen meckern ohne eine Alternative zu bieten. Aber der Ausweg aus dieser verfahrenen Situation bedarf einer Revolution, das komplette Überdenken des Systems und der strukturellen Änderung Schritt für Schritt. Ein Prozess, welcher nicht von heute auf morgen möglich ist.
Für mich is das deprimierend, denn momentan wird sich die Situation wohl nur für die Reichen verbessern, nicht für die Armen, egal ob in diesem Land, diesem Europa, diesem Kontinent oder auf dieser Welt. Wir werden sehen, was das neue Jahr bringt und ich werde wohl zum nächsten Weihnachtsfest wieder hier auf der Couch lümmeln, mir diese DVD ansehen und eine kleine Träne im Auge haben.

DirectKillaman

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Geposted am: Samstag, 22. Dezember 2012
Abgelegt unter: Nur mal so
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