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Das Streaming Projekt: Der Sender

Nachdem also ein Server gewählt und der Icecastserver installiert und konfiguriert ist, müssen wir nun noch unser Audiosignal vom Rechner zum Server bringen, damit es von dort aus gesendet werden kann.
Ich beziehe mich in diesem Beitrag ausschließlich auf mein Software Setup auf einem Mac. Auf eine Nutzung unter Linux oder Windows kann ich leider nicht eingehen.

Um unseren kleinen Podcast zu gestalten, benutzen Mario und ich Skype, weil man damit problemlos ca 800km überbrücken kann.
Anfangs haben mit Hilfe von drölf Programmen in Garageband aufgenommen. Leider war die Qualität der Aufnahme nie vorhersehbar und sehr unterschiedlich.
Inzwischen nehmen wir mit Wire Tap Studio auf, einem kleinen Programm, welches sämtliches Audio auf dem Mac abgreifen und in verschiedenen Qualitäten aufnehmen kann. Der finale Schnitt erfolgt derzeit mit Garageband.

In Wiretap Studio können zwei Signale gelegt werden, die anschließend aufgezeichnet werden können. In meinem Fall liegt hier also zum einen Skype und zum anderen mein Mikrofon.
Sollte man mehr als zwei Quellen benötigt werden kann man dies z.B. über ein separat angelegtes Audio Setup realisiert werden.

Parallel zur Aufnahme soll das Signal zum Icecast Server gesendet und damit der Livestream erzeugt werden.
Hierbei setze ich auf die Software Nicecast. Nicecast kann nach jedem Start für 60 Minuten kostenfrei genutzt werden, nach 60 Minuten wird ein Rauschen über das Signal gelegt. Somit ist eine kostenfreie Lösung für Podcaster möglich, die sich kurz fassen. Wer sich für die Lizenz entscheidet, kann ohne zeitliche Begrenzung stundenlang rauschfrei quasseln.

Nachdem Nicecast gestartet wurde, muss zuerst der eigene Streamingserver hinterlegt werden, bei mir sieht das in etwa so aus

Im Hauptfenster kann nun die Quelle gewählt, von welcher aus man senden möchte. In unserem Fall handelt es sich dabei um Skype. Nicecast greift das komplette Signal, also den Anrufer sowie den Angerufenen, ab und sendet es zum Streaming Server.
Weitere mögliche Quellen sind sämtliche Applikationen, welche ein Audiosignal ausliefern wie iTunes, VLC oder auch Safari, um nur einige zu nennen.

Voila … das war´s schon.
Auf Wunsch kann auch das gestreamte Signal direkt von Nicecast aufgezeichnet werden.
Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir erst eine Sendung gestreamt und mir fehlen noch ein wenig die Erfahrungen.
Interessant wäre noch ein virtuelles Mischpult um beispielsweise vor und nach oder während einer Sendung Musik oder anderes Audio einzuspielen. Ein Wechsel der Audioquelle mit Nicecast ist immer mit dem Stoppen und Starten der Übertragung verbunden.
Das werden auch die nächsten Dinge sein, die ich in Angriff nehme um unseren geneigten Hörer etwas mehr bieten zu können.

Geposted am: Mittwoch, 22. Dezember 2010
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Das Streaming Projekt: Der Verteiler

Inspiriert wurde ich im Übrigen von diesem Blogbeitrag, der zwar sehr umfangreich, aber für meine Zwecke einfach zu viel ist. Primär möchte ich ja „nur“ ins Netz senden. Als Grundlage habe ich die Jiffybox genommen, aber das wisst ihr ja bereits.

Bei der Erstellung der Jiffybox habe ich mich für Debian 64bit entschieden.
Die folgende Anleitung führt euch Schritt für Schritt von der „nackten“ Jiffybox oder eurem nackten Server bis hin zum fertigen Streamingserver. Es handelt sich hier nur um die absolut notwendigsten Schritte mit minimalem Einsatz.

Nach dem Einrichten müsst ihr eine Verbindung über SSH zu eurem Server herstellen und euch auf der Konsole einloggen. Da ihr dies zuerst als root macht, muss zunächst ein User angelegt werden, das geht mit dem folgenden Befehl:

adduser NAME

Nach Eingabe des Befehls können verschiedene Einstellungen für den User vorgenommen werden. Nachdem User angelegt ist, entziehen wir dem root-User den SSH Zugang. Dazu müssen wir die nutzen wir die sshd_config editieren. Auf der Jiffybox ist nano bereits installiert und so kann man dort folgenden Befehl nutzen:

nano /etc/ssh/sshd_config

In Zeile 26 ändern wir nun den Wert für PermitRootLogin von yes auf no. Die Änderung muss gespeichert werden und anschließend starten wir die SSH Verbindung mit dem folgenden Befehl neu:

/etc/init.d/ssh restart

Ein Login als root ist nun nicht mehr möglich und so melden wir uns künftig mit dem angelegten Nutzer an. Solltet Ihr künftig für Installationen root-Rechte benötigen, so könnt ihr eurem Nutzer mit folgendem Befehl root-Rechte geben:

su

Nun ist die Eingabe des root-Passwortes notwendig. Dies ist jedoch nicht immer notwendig. So können den Installationsbefehlen sudo voran gestellt werden.

An dieser Stelle noch drei Befehle, um die Software auf dem Server auf dem aktuellen Stand zu halten:

aptitude update < - damit er sich die infos über die neusten pakete holt aptitude safe-upgrade <- update durchführen aptitude full-upgrade <- aktualisiert alles und löscht alte pakete

Nun sollte euer Server einsatzbereit sein und ihr könnt mit den einzelnen Installationen beginnen. Wer seine Webseite ebenfalls auf dem Server ablegen möchte, kommt wohl kaum drumherum sich einen Webserver zu installieren. Natürlich sind auch Streaming-, Chat- und Mailserver möglich. Für die Jiffybox findet man im Jiffybox-Wiki sehr gute Anleitungen. Aber zurück zum Streaming-Projekt.

Ich habe mich für Icecast 2 als Streaming Server entschieden. Es war eher eine Bauchentscheidung, natürlich kann auch Shoutcast genutzt werden. Wichtig ist, dass wir letztendlich im Netz gehört werden wollen und in Kombination mit einem WordPress Blog bieten sich diese beiden an, da es dafür ein schönes Plugin gibt. Um den Icecastserver als Sender zu erreichen kann unter MacOS X Nicecast und unter Linux Ices2 genutzt werden. Aber dazu in einem anderen Beitrag mehr.

Beginnen wir nun mit der Installation von Icecast2. Dazu loggen wir uns mit unserem User auf der Konsole ein und bestätigen den folgenden Befehl:

sudo aptitude install icecast2

Nun sollte die Installation erfolgen und im nachfolgenden muss die Config noch angepasst und kleinere Änderungen vorgenommen werden. Dazu öffnen wir die die Config Datei mit dem Befehl:

/etc/icecast2/icecast.xml

An dieser Stelle verweise ich auf das Ubuntuusers-Wiki, hier findet man alle Hinweise und nötigen Einstellungen, besser kann man es kaum darstellen.
Nachdem wir die Config bearbeitet haben, muss der Eintrag ENABLE=false in der Datei /etc/default/icecast2 auf ENABLE=true geändert werden, dazu öffnen wir die Datei mit dem folgenden Befehl und nehmen die Änderung vor:

nano /etc/default/icecast2

Nachdem die Datei geändert wurde, kann Icecast nun gestartet werden. Dazu wird der folgende Befehl auf der Konsole ausgeführt:

sudo /etc/init.d/icecast2 start

Voila … das war´s! Jetzt muss der Server nur noch mit Inhalten versorgt werden und das Signal bei den Hörern ankommen. Aber darum soll es dann in einem weiteren Beitrag gehen.

Geposted am: Samstag, 6. November 2010
Abgelegt unter: Podcast
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