Die Maus und ich blieben also an Silvester im Krankenhaus, während die Herzdame wieder nach Hause fuhr. Wir haben also unser Einzelzimmer bezogen und uns häuslich eingerichtet.
Noch während die Herzdame anwesend war, habe ich mir mein Abendessen aus der Krankenhauscafeteria geholt. Um dorthin zu gelangen musste ich mir einen Kittel überziehen und einen Mundschutz anlegen. Die Schwester versicherte mir, ich wäre nicht der Einzige der so durch´s Haus rennt. Um in die Cafeteria zu gelangen verlässt man die Station und läuft in Richtung Haupteingang, dort wo sich auch die Wartehalle für die Notfälle befindet. Natürlich war es dort proppevoll und ich kam mir selten so beobachtet und angestarrt vor. Kurz vor der Wartehalle biegt man dann in das Treppenhaus ab um eine Etage tiefer selbiges wieder zu verlassen. Natürlich war ich der Einzige der in einer solchen Aufmachung dort sein Essen einsammelte. Nachdem ich alles auf das Tablet geschoben habe, machte ich mich mit meiner Beute wieder in Richtung Krankenzimmer, die Treppe hinauf, vorbei an den Wartenden der Notaufnahme und selbst die Stationsschwestern schienen mich bescheuert anzusehen.
Jedes Mal wenn ich das Zimmer verlassen wollte, egal wohin, musste ich diesen Kittel und den Mundschutz anziehen und egal wann ich in der Cafeteria oder überhaupt außerhalb des Zimmers war, habe ich nie jemanden gesehen, der auch nur ansatzweise so bescheuert aussah wie ich.
Da die Maus einen turbolenten Tag hinter sich hatte und tagsüber kaum schlief, sind ihr abends sehr schnell die Augen zugefallen und auch ich habe mich, nachdem die Herzdame nach Hause gefahren war, dann gleich hingelegt und ein paar Podcasts später das Licht ausgemacht.
Um 0:00 bin ich dann von der Böllerei wach geworden, aber relativ schnell wieder eingeschlafen. Normalerweise bin ich ja mit einem tiefen Schlaf gesegnet, aber in der letzten Nacht bin ich vielfach wach geworden, durch die Böllerei, vier oder fünf Besuche der Nachtschwester, wenn Nele wach war oder als mich um halb das Tropfgestänge anschrie, weil die Flasche leer war, die dann prompt von der Nachtschwester gewechselt wurde. Entgegen meiner aktuellen Gewohnheiten, war ich heute schon vor der Maus wach.
Nach der Visite war ich heilfroh, als ich vernahm, dass wir eventuell heute schon wieder heim könnten, was dann tatsächlich auch so war.
Ich dachte immer es könnte mir nichts ausmachen, für die Maus mit ihr im Krankenhaus zu bleiben, aber ehrlich gesagt ist das schwieriger als ich erahnte. Nicht weil es mir schwerfällt die Maus dort zu betreuen, vielmehr weil mich Krankenhäuser so mürbe machen. Es ist bedrückend und es macht mich traurig die Maus unglücklich zu sehen. Man hat so richtig gemerkt, dass ihr die Bewegung und auch frische Luft fehlt. Später als sie sich die Infusionsnadel selbst entfernt hatte fing sie langsam wieder an wieder durch das Zimmer zu toben und man sah wie es ihr von Minute zu Minute besser ging.
Man bin ich froh wieder daheim zu sein …
Und euch allen an dieser Stelle noch ein gesundes neues Jahr!
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