Wenn man es mal gut meint

Meine Meinung von Spendenaktionen jeglicher Art ist dem geneigten Leser meiner Seite(n) bekannt. Wer meine Affiliate Links hier benutzt, spendet den Erlös meiner kleiner Tochter mit Down Syndrom, das Geld geht ausschließlich auf ihr Konto und auch die Erlöse aus meinem Domainverkauf gehen auf das Tochter meiner Kurzen. Die Flattr-Einnahmen dagegen sind für den Podkasten gedacht, um in Hard- und Software zu investieren. Ich bin dankbar für wirklich jede Unterstützung, egal ob es sich um 100 Euro oder auch nur ein paar Cents eines Flattr-Klicks handelt.
Das Schöne, niemand ist verpflichtet einem Affiliate Link zu folgen oder den Flattr-Button zu klicken, ich betrachte dies als kleines Dankeschön oder einfach nur als klitzekleine Spende. Und in der Tat, die Einnahmen halten sich in sehr überschaubaren Grenzen, aber dazu irgendwann später mal mehr.

Gestern wurde eine andere Spendenaktion im Netz gestartet, welche die Gemüter ganz schön erhitzte. In dieser rief Michael Seemann, auch bekannt als @mspro, dazu auf für Roman Held zu spenden. Roman twittert unter @hoch21 und das nicht ganz unerfolgreich, so dass es tatsächlich viele Menschen gibt, welche seine Tweets gern lesen und auch ich folge ihm auf Twitter.
Romans alter Mac hat sich zu Steve gesellt verabschiedet und schon seit Wochen war das Gejammere groß, dass wieder einer her muss. Finanziell geht es Roman nicht so gut, dazu später mehr, also wurde die Spendenaktion mit einer Gesamtsumme von 2500 € angesetzt.
So weit so gut und eigentlich auch kein Problem, also worüber regen sich alle auf oder auch nicht?

Ich für meinen Teil verstehe die Intension von Michael Seemann und irgendwie finde ich es auch gut, wenn man für jemanden ein Projekt startet. Seit gestern frage ich mich, was mein Problem mit der Aktion ist und warum ich dabei ein merkwürdiges Gefühl im Bauch habe. Vielleicht ist es die Summe von 2500 Euro, die meines Erachtens nach viel zu hoch angesetzt es. Aber das ist natürlich sehr subjektiv und wenn die Kohle zusammenkommt, warum also nicht.
Vielleicht ist es aber auch der Gedanke, dass die Spendenseite bei betterplace.org liegt, zwischen Spendenaufrufen zur Unterstützung von hungernden Menschen in Afrika, dem brasilianischem Kampf um Gleichberechtigung oder um Hilfe für kriegstraumatisierte Frauen und Kinder.
Zieht man den direkten Vergleich, wirkt die Spendenaktion schon sehr dekadent.

Nun kann man der Aktion ja gegenüberstehen wie man will und man kann Spenden oder es auch lassen. Der Shitstorm der über Roman hereinbrach hätte nicht sein müssen, schließlich hat er die Aktion nicht initiiert.

Michael Seemann dagegen hielt es für notwendig in den frühen Morgenstunden einen Beitrag zum Thema Neid in´s Netz zu scheißen schreiben. Beinahe hätte ich ihm zugestimmt, wäre da nicht ein klitzekleines Detail: es gibt wohl einen Unterschied zwischen Neid und Misgunst. Neid bedeutet, jemand hat etwas, was ich auch gern hätte, Misgunst hingegen, jemand hat etwas, was ich ihm nicht gönne. Unter diesem Aspekt betrachtet ist sein Beitrag überwiegend sinnfrei, weil Argumente nicht bestehen.

Roman hat heute ebenfalls sein Statement zu der ganzen Aktion abgegeben, welches ich als solches ziemlich gut heiße. Aber ganz ehrlich. Hätte er sich nen Mac gekauft und von der restlichen Kohle was zu fressen oder das Geld komplett auf den Kopf gehauen, wäre es mir auch egal gewesen.

Natürlich war Romans Reaktion und Statement nicht im Sinne von Michael Seemann. Leider kaum nachvollziehbar, denn der Kompromiss, das Geld für einen Rechner und eine Spende auszugeben, ist durchaus ehrbar. So profitieren alle von der Aktion … naja, bis auf Michael, der hat grad Pipi in den Augen.

Vielleicht hätte man sich wirklich vorab mal Gedanken machen sollen, wie man eine solche Aktion sinnvoll aufzieht und ob es gerade auf betterplace.org sein musste. Da der Spendenaufruf ja eigentlich an Twitterer bzw. Follower von Roman ging, hätte es auch ein gut gemachter Flattr-Aufruf sein können und man hätte statt den Spenden Romans Twitter Account kaputt geflattrt. Aber wahrscheinlich hätte ein reiner Aufruf einen nicht so großen medialen Wirbel verursacht.

Neid? Ja, ich bin neidisch … aber auf was ganz anderes.

Im Übrigen: Marco (regelmäßiger Gast im Podkasten) hat sich auch so seine Gedanken gemacht

Update: Sorry, im Beitrag leider vergessen und hier nur als kleiner unkommentierter Nachtrag

Kann sich ja jeder selbst seine Meinung bilden …

Geposted am Donnerstag, 10. November 2011 so gegen 22:17
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Kommentare: 1 Kommentar.
Kommentare
Kommentar von Immanuel Cunt - 10. November 2011 gegen 22:37

Hauptsache ist, man versteht die „Intension“. Oh Mann.






















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